Für das Erstellen von Vorlesungsaufzeichnungen und Lehrvideos möchten wir folgende technisch-organisatorische Tipps weitergeben.
Weitere Anregungen & Tipps
Für eine sinnvolle didaktische Gestaltung von Lehrvideos und deren Einbettung in die Lernumgebung
- Am Anfang steht die Konzeption – siehe Empfehlungen für die didaktische Gestaltung von Lehrvideos
- Drehbuch bzw. Skript erstellen (Was soll gezeigt/ erklärt werden?)
- Drehplan erstellen (zeitlicher Ablauf), insbesondere bei klassischen Videoproduktionen mit Kamera
- Produktionstechnik festlegen und organisieren
- Geeignete Räumlichkeiten finden (viel Licht, wenig Lärm)
Wieso ein Drehbuch?
- insbesondere für Lehrvideos hilfreich, die durch klassische Videoproduktion mit Kamera erstellt werden
- die Ideen des Videos werden filmisch konkretisiert
- Strukturiertes Arbeiten minimiert Zeitaufwand
- „Abarbeiten“ erleichtert Arbeit beim Dreh
- Arbeit im Schnitt wird erleichtert
Was muss ein gutes Drehbuch alles enthalten?
- Alle Szenen, einzeln aufgelistet
- Bildinhalt (was wird gezeigt und wie?)
- Ggf. gesprochener Text / Geräusche (Tonebene)
- Länge der Szene (Format: 00:00 Min)
Als Alternative zum Drehbuch wenigstens ein Skript erstellen
- insbesondere empfehlenswert bei Lehrvideos, die als Screencast produziert werden und nicht unbedingt ein Drehbuch benötigen, für die aber trotzdem vorab ein inhaltlicher Plan erstellt werden sollte
- Erstellen Sie zunächst den Sprechertext. Dabei sind klare und aktivierende Formulierungen wichtig, d.h. kurze Sätze. Prüfen Sie den Text auf Verständlichkeit hinsichtlich der Zielgruppe.
- Zum Text werden, wo nötig, passende Visualisierungen gezeigt (z.B. Software oder Folien) > Achten Sie hierbei auf Synchronität von Gesagtem und Gezeigtem!
Ein Drehbuch bzw. Skript ist nie „in Stein gemeißelt“ und kann während des Drehs und des Schnitts noch angepasst werden. Jedoch ist der Produktionsprozess auf Grundlage dieser wesentlich weniger fehleranfällig.
Auf Basis eines Drehbuchs kann die Drehplanung erstellt werden.
Wozu Drehplanung?
- Strukturiertes Arbeiten minimiert Zeitaufwand
- Vermeidet Missverständnisse
- Kontaktdaten und Ablauf für alle ersichtlich
- Gute zeitliche Einschätzung
Was beinhaltet die Drehplanung?
- Datum und Uhrzeiten
- Bei Drehs unter freiem Himmel: Wetterbericht (Regen, Wind, Wolken, Sonne)
- Equipmentliste (was wird an Technik benötigt und wer ist dafür zuständig?)
- Personenliste: Liste der Beteiligten mit Kontaktdaten
- Shotlist (welche Szenen sollen am jeweiligen Tag gedreht werden?)
- Zeitlicher Ablauf des konkreten Drehs
Generell gilt:
Videoprojekte sollten zeitlich immer rückwärts von der Deadline aus geplant werden (Wann muss es fertig sein?). Daraus lässt sich ableiten, wann mit Konzeption, Dreh und Bearbeitung begonnen werden muss. Unterschätzt werden sollten auch nicht mehrere Feedbackschleifen für die Abstimmung der finalen Version.
Wovon hängt der zeitliche Aufwand für die einzelnen Schritte ab?
- Produktionskomplexität des Videos (Anzahl der Szenen/ Schnitte, Anzahl der Perspektiven, Anzahl der Drehorte, synchrone Live-Tonaufnahme oder Nachvertonung, Zusatzelemente wie z.B. Animationen)
- von der Erfahrung der Beteiligten (technische Kompetenz und Erfahrung vor der Kamera mit freiem Sprechen)
- von der Vorausplanung (Drehbuch, Drehplan), da Nachbearbeitungen aufgrund nicht optimaler Aufnahmequalität oder schlecht geplanter Aufnahmen immer zeitaufwendig sind
Orientierung zur Zeit- und Kostenplanung:
bei Unterstützung durch studentische Hilfskräfte
Vorlesungsaufzeichnungen (wird in neuem Tab geöffnet)
5-10minütige Video-Tutorials (wird in neuem Tab geöffnet)
Um eine optimale Bildqualität bei Videoproduktionen zu erreichen, gibt es einige Parameter, auf die man achten sollte:
- Möglichst gleichmäßige Ausleuchtung der Szene/Personen (nicht gegen direktes Sonnenlicht aufnehmen, z.B. vor einem Fenster, keine harten Schatten) – zusätzliches Licht sinnvoll, wenn Schatten im Gesicht ist
- Weißabgleich vornehmen (sonst Bild ggf. zu warm/kalt) und Manuellen Fokus nutzen um Schärfe zu kontrollieren (neuere Kamera haben jedoch auch relativ guten Autofokus)
- Kamera auf Augenhöhe und angemessenen Bildausschnitt wählen (auch bei Nutzung von Webcam), sonst ggf. unvorteilhafte Perspektive (unruhiger Hintergrund)
- auf angemessene Geschwindigkeit bei Schwenk/ Zoom achten
- auf gute Lesbarkeit der eingesetzten Medien achten
Weiteres Hintergrundwissen zu Bildeinstellungsgrößen (z.B. Totale, Nahe) sowie Nutzung von Kamerafunktionen (Fokus, Blende, Weißabgleich etc.) finden Sie im Moodle-Kurs „Videoerstellung in der Lehre“
Didaktische Überlegungen zur Frage, ob überhaupt ein Referentenvideobild gezeigt wird – siehe Empfehlungen für die didaktische Gestaltung von Lehrvideos
Auch wenn ein Video auf den ersten Blick vor allem ein visuelles Medium ist, ist der Ton dazu meist noch wichtiger als das Bild.
Folgende Parameter helfen, einen optimalen Ton zum Bild zu erhalten:
- Raum mit wenig Hall und möglichst ohne Störgeräusche suchen (Bauarbeiten, lauter Flur, Straßenbahn etc.)
- gutes Mikrofon nutzen z.B. externes USB-Mikrofon/Headset oder Funk-Set (siehe auch Technikausleihe -Möglichkeiten)
- Mikrofon einpegeln (bei leiseren Aufnahmen kann der Pegel im Nachhinein angehoben werden, jedoch Übersteuerungen sind nicht korrigierbar!) – Testaufnahme erstellen und anhören!
- Pausen machen, auch bei Versprechern kurz warten und dann weitersprechen (vereinfacht den Schnitt im Nachhinein)
- auf eine klare Aussprache achten und im Ton variieren (kein monotones Ablesen oder vor sich hin sprechen) – im Zweifel zweite Person als Person zur Ansprache!