Online-Meetings durchführen

In der Lehre an der TU Darmstadt finden teilweise Online-Meetings mit einem Webkonferenzsystem statt um Lehrveranstaltungen statt in Präsenz vor Ort an der Uni in einem Online Live-Format oder vereinzelt auch als Hybride Lehrveranstaltung durchzuführen. Es gibt dabei verschiedene Umsetzungsvarianten je nach Lehrveranstaltungsform. In der reinen Online-Lehre empfehlen wir Online-Meetings mit Bedacht einzusetzen und die Interaktion gezielt zu fördern.

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Reine Online-Lehre & Hybride Lehre

Online-Meetings, die mit Hilfe eines Webkonferenzsystems durchgeführt werden, spielen in der reinen Online Lehre eine wichtige Rolle, weil hierdurch ein „Sich Treffen“ und Live-Austausch ermöglicht wird. Ebenso ermöglichen sie in einer hybriden Lehrveranstaltung, die nur mit einem Teil von Studierenden in Präsenz vor Ort an der Universität stattfindet, die aktive Teilhabe auch der Online-Teilnehmenden.

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Überlegungen zu Online-Meetings in der reinen Online-Lehre

Werden Online-Meetings in der reinen Online-Lehre eingesetzt, so kommt dies der gewohnten Präsenzlehre vor Ort an der Universität am nähesten. – Man trifft sich regelmäßig. Der gewohnte Lehr-Lern-Rhythmus bleibt erhalten.

Wir empfehlen jedoch: Setzen Sie Online-Meetings mit Bedacht ein.

Ist jede Woche ein Live-Format für die Lehrveranstaltung notwendig?

Online-Meetings sind lohnenswert, um den direkten Austausch zu ermöglichen. Findet jedoch eine reine Wissensvermittlung in Form einer Präsentation statt, so kann diese bspw. auch in Form eines Videos vorproduziert und auf der Lernplattform bereit gestellt werden. Studierende können sich diese im eigenen Tempo anschauen. Ergänzend hierzu können punktuell Online-Meetings in kleineren Gruppengrößen für den gezielten Austausch und das Besprechen von Fragen durchgeführt werden.

Ebenso gilt zu bedenken:

  • Online-Live-Formate erzeugen oftmals hohe Datenlasten (mit steigender Teilnehmerzahl)
  • nicht alle Studierenden können live an der Veranstaltung teilnehmen (bspw. aus technischen Gründen); für diese sollte eine Dokumentation auf der Lernplattform zur Verfügung gestellt werden
  • eine interaktive Gestaltung von Online-Meetings stellt eine Herausforderung dar (sowohl technisch als auch didaktisch) und sollte gut vorbereitet sein

Anhand der Teilnehmermenge und dem Interaktionsgrad einer Lehrveranstaltung ergeben sich in der Regel folgende Umsetzungsvarianten für Online-Meetings. Die Übergänge dabei sind fließend, jedoch umso größer eine Gruppe ist, desto größer ist die Herausforderung ein Online-Meeting interaktiv zu gestalten.

Die Gruppe ist hier noch klein und überschaubar genug, dass die Teilnehmenden per Ton und ggf. Videobild in einen direkten Austausch miteinander gehen können – moderiert durch Sie als Lehrperson.

  • denkbar für Seminare, Übungen, Tutorien, Gruppenarbeit (bis zu 20 – 30 Teilnehmende)
  • hoher Interaktionsgrad möglich durch direkte Audio-/ Video-Kommunikation, Chat und Screensharing („Bildschirm teilen“) um sich gegenseitig etwas zu zeigen

Interaktive Gestaltung

Auch wenn die technischen Möglichkeiten und die kleinere Teilnehmerzahl theoretisch einen hohen Interaktionsgrad ermöglichen, sind Teilnehmende oftmals zurückhaltend, wenn der Austausch nicht gezielt gefördert und moderiert wird.

Hier eine Auswahl einzelner Maßnahmen:

  • Einsatz von Whiteboard oder das zeitweilige Arbeiten in virtuellen Gruppenarbeitsräumen (in allen gängigen Webkonferenzsystemen möglich)
  • Einbeziehung weiterer Online-Tools, z.B.

Holen Sie sich weitere Anregungen um die Interaktion zu fördern

Ebenso hilfreich:

Online-Meetings, die im Präsentationsformat durchgeführt werden, sind in der Regel von einem geringen Interaktionsgrad geprägt. Geschuldet ist dies oftmals einer größeren Gruppengröße, bei der ein direkter Austausch per Audio/ Video nicht mehr praktikabel ist. Die Kommunikation der Teilnehmenden beschränkt sich in der Regel auf den Chat.

  • denkbar bei kleinen bis mittelgroßen Vorlesungen (bis 300 Studierende)
  • Präsentationen werden in der Regel per Bildschirmfreigabe (Screensharing) gezeigt
  • Einstellungen für den Meetingraum sollten so vorgenommen werden, dass die Teilnehmenden beim Betreten auf stumm geschalten sind sowie ihr Videobild deaktiviert ist

Mit zunehmender Lehrerfahrung und Kenntniszugewinn im Umgang mit dem Webkonferenzsystem kann der Interaktionsgrad aber auch bei diesem Format erhöht werden.

Möglichkeiten für mehr Interaktivität und Abwechslung:

  • mehrere Personen präsentieren (hierbei sollte es eine Moderation geben)
  • Studierende können Rückfragen in den Chat schreiben, diese werden gesammelt und die Lehrperson geht zu bestimmten Zeitpunkten darauf ein (auch hierbei ist eine Moderation ratsam, die den Chat beobachtet und die Fragen sammelt)
  • gezielte Fragerunden über den Chat oder per Melden-Funktion, d.h. die Lehrperson stellt eine Frage und die Studierenden sollen über den Chat antworten oder sich melden und ihr Ton wird aktiv eingeschaltet
  • Live-Abstimmungen einbauen um die Studierenden, genauso wie in der klassischen Präsenzveranstaltung vor Ort im Hörsaal, zum „Mitdenken und Dranbleiben“ anzuregen (hierfür können Live-Abstimmsysteme oder die „Umfragen“-Funktion in den Webkonferenzsystemen genutzt werden)
  • während der Veranstaltung das Präsentationsformat unterbrechen und Phasen einbauen, die eher im Seminarcharakter gestaltet sind, z.B. indem Sie die Großgruppe zeitweilig in virtuellen Gruppenarbeitsräumen arbeiten lassen
  • kreative Umsetzung aktivierender didaktischer Methoden auch in größeren Lehrveranstaltungen – Schauen Sie hierzu in unsere Ideensammlung um Interaktion fördern

Alternative zu Online-Meetings im Präsentationsformat

Alternativ kann die präsentationsorientierte Wissensvermittlung in vorproduzierte Videos ausgelagert werden, die auf der Lernplattform zur Verfügung gestellt werden. Und Sie bieten ergänzend kleinere Online-Meetings an (z.B. unterstützt durch Tutor*innen), die eher im Seminarcharakter interaktiv gestaltet sind um einen direkten Austausch zu ermöglichen und Fragen zu besprechen.

Ebenso können Sie die Interaktion in den asynchronen Lernphasen über die Lernplattform fördern um den Studierenden ein Gefühl sozialer Eingebundenheit zu geben. Denn dies ist oft ein vernachlässigter, aber wichtiger Erfolgsfaktor für den Lernprozess und stellt in größeren Lehrveranstaltungen, insbesondere online, eine Herausforderung dar.

Online-Meetings aufzeichnen

Prinzipiell ist bei Online-Meetings im Präsentationsformat auch denkbar diese aufzuzeichnen – sowohl als Backup als auch um diese den Studierenden (die nicht teilnehmen konnten) später über die Lernplattform noch weiter zur Verfügung zu stellen.

Generell sollten Sie dafür das Einverständnis der Teilnehmenden einholen! – Insbesondere wenn einzelne Teilnehmende per Audio-/ Videobeitrag oder namentlich im Chat dabei mit aufgezeichnet werden.

Insbesondere bei Veranstaltungen mit sehr hohen Teilnehmerzahlen besteht auch die technische Option diese als Live-Stream anzubieten.

Live-Streams können mit den Webkonferenzsystemen Zoom , DFNconf sowie mit dem Video Content Management System Panopto umgesetzt werden.

Der Live-Stream einer Vorlesung ist eine Option bei sehr hohen Teilnehmerzahlen und bedeutet eine 1-zu-N-Übertragung meist ohne Rückkanal, d.h. null Interaktion. Er hat eine geringere Datenlast als ein Online-Meeting wodurch eine stabilere Übertragung zu erwarten ist. Die Einrichtung eines Live-Streams kann jedoch technisch anspruchsvoll sein.

Der Zugriff der Studierenden auf den Live-Stream erfolgt einfach per Link, den sie vorher von der Lehrperson erhalten. Jedoch treten sie dem Online-Raum nicht bei. D.h. Sie als Lehrende*r sehen in dem Moment auch keine Teilnehmerschaft.

Der Live-Stream kann auch eine Option in einem hybriden Lehrsetting sein, mit einem eher präsentierenden Lehrformat.

Tipps und Hinweise:

  • Mit dem Durchführen von Live-Abstimmungen können Sie Ihren Studierenden trotzdem Interaktionsmomente anbieten und es entsteht ein Rückkanal, mit dem die Teilnehmerschaft sichtbar wird.
  • Sie können Streams auch aufzeichnen – sowohl als Backup als auch um diese den Studierenden später über die Lernplattform noch weiter zur Verfügung zu stellen.
  • Eine Alternative und technisch viel niedrigschwelligere sowie sicherere Lösung, allerdings ohne „Live-Moment“, ist die vorproduzierte Vorlesungsaufzeichnung , die zu bestimmten Zeitpunkten den Studierenden in der Lernplattform zur Verfügung gestellt wird.

Online-Meetings sind nicht nur in der reinen Online-Lehre hilfreich. Auch in der klassischen Präsenzlehre im Hörsaal/ Seminarraum gibt es Settings, in denen Online-Meetings eine hilfreiche Ergänzung darstellen. Teilweise ist der Übergang zu Hybrider Lehre fließend.

Beispiele:

  • Online-Sprechstunden, ergänzend zur Lehrveranstaltung vor Ort, können örtlich flexibel mit mehreren Studierenden durchgeführt werden. Die Lehrperson kann bspw. durch Nutzung eines Tablet und der Whiteboard-Funktion einzelne Aufgaben noch einmal vorrechnen. Die Studierenden können per Wortmeldung / Chat Rückfragen stellen.
  • Internationale Kooperationen in Lehrveranstaltungen können mit Hilfe von Online-Meetings leichter realisiert werden. (Beispiele: deutsch-polnisches Kooperationsseminar, Projekte zur Interkulturellen Kompetenzentwicklung)
  • Auswertige Experten, die sonst nur mit hohem Aufwand (Zeit, Wegkosten) in die Lehrveranstaltung eingeladen werden könnten, werden unkompliziert per Webkonferenzsystem zu einem Experten-Gespräch zugeschaltet.
  • Per Webkonferenzsystem lassen sich Vorträge live online mitverfolgen und über den Chat-Kanal können Rückfragen gestellt werden – beispielsweise bei Vorträgen von eingeladenen Referenten, die man auch für einen Personenkreis öffnen möchte, der nicht vor Ort dabei sein kann