Online-Meetings/ Hybride Lehre durchführen

Online-Meetings per Webkonferenzsystem sind nicht mehr nur eine Möglichkeit des "sich online live treffen" in der reinen Online-Lehre, sondern auch probates Mittel zur Durchführung hybrider Lehre. D.h. eine Lehrveranstaltung findet in Präsenz vor Ort an der Universität statt und wird gleichzeitig, z.B. per Webkonferenzsystem, online übertragen. Je nach Szenario kommen hierbei die Vor-Ort-Teilnehmenden und die Online-Teilnehmenden unterschiedlich stark miteinander in Kontakt.

Weitere Varianten hybrider Lehre

Wechselnde Formate im Laufe des Semesters

D.h. einzelne Termine werden nur als Online-Meetings angeboten (z.B. Online-Sprechstunden), andere finden nur als Präsenztermine vor Ort an der Universität statt (z.B. Praktika). Wiederum andere werden als Hybrid-Termine, wie Szenario A und B, angeboten, bei denen die Studierenden entscheiden können, ob sie vor Ort oder online anwesend sind.

  • Einfach um die Lehre flexibel zu gestalten.
  • Oder auch wenn externe Referenten eingeladen werden, die online zugeschaltet werden (bspw. aus dem Ausland).
  • Oder wenn die Veranstaltung für einen Personenkreis geöffnet werden soll, der nicht vor Ort sein kann (bspw. von anderen kooperierenden Universitäten).

HyFlex-Modell

D.h. die hybrid stattfindenden Lehrveranstaltungstermine, wie Szenario A und B, werden zusätzlich aufgezeichnet oder anderweitig digital dokumentiert. Studierende können der Lehrveranstaltung somit synchron, also live vor Ort an der Uni bzw. per Online-Meeting, folgen oder deren Inhalte asynchron mit Hilfe der Aufzeichnung oder Online-Angeboten bearbeiten. Weitere Details zum flexiblen Lehren und Lernen mit HyFlex (wird in neuem Tab geöffnet)

Asynchron organisierte Online-Teilnahme

D.h. die online-teilnehmenden Studierenden partizipieren nicht an dem vor Ort stattfindenden Lehrveranstaltungstermin (wie bei Szenario A und B), sondern bearbeiten zeitlich flexibel Online-Aufgaben. Anregungen wie Sie dies für Ihre Lehrveranstaltung gestalten könnten, erhalten Sie vom Flipped Classroom Konzept mit 2-Kohortenlösung (wird in neuem Tab geöffnet) von Prof. Dr. Jürgen Handke (Philips-Universität Marburg).

Tipps, damit Hybride Lehre gelingen kann

Die folgenden Tipps gelten ganz generell für Hybride Lehre.

Hybride Lehrsettings sind aufwendiger, so dass vor der Entscheidung für die Durchführung eines entsprechenden Szenarios die konkreten Ziele und Mehrwerte für dieses bestimmt werden sollten.

Ebenso muss die Organisation, Didaktik und Technische Umsetzung gut durchdacht sein in Abhängigkeit von der Art und Größe der Lehrveranstaltung sowie der Beschaffenheit des Raumes vor Ort.

  • Sind anhand von Teilnehmeranzahl und Größe des Raumes bspw. überhaupt wechselnde Kohorten möglich?
  • Welche Technik ist vor Ort vorhanden bzw. muss ausgeliehen oder angeschafft werden?
  • Muss Technikaufbau- und -abbauzeit im Raum eingeplant werden?
  • Gibt es eine Assistenz oder studentische Hilfskräfte, die unterstützen können? usw.

In der Gestaltung hybrider Lehrsettings besteht die Herausforderung, dass den Studierenden, die nicht vor Ort sein können und online teilnehmen, kein Nachteil entstehen darf.

  • Bspw. sollten Sie darauf achten, dass Sie als Lehrperson sowie alle Präsentationsmaterialien für ALLE Studierenden gut sichtbar sind (vor Ort: wie gewohnt z.B. per Beamer | online: per Videoübertragung).
  • Auch sollten in der Präsenz keine Aktivitäten stattfinden, bei denen die Online-Studierenden nicht partizipieren können.
  • Es sollte versucht werden zu organisieren, dass alle Studierenden, die es möchten, mindestens einmal vor Ort anwesend sein können (Rotationsprinzip).

Erklären Sie vorher gut wie das Szenario abläuft und welche Vor-/ Nachteile jeweils für die Vor Ort-/ Online-Studierenden dabei bestehen. So wissen die Studierenden, was auf sie zukommt.

  • Klare Struktur und Kommunikation: Wie findet wo was wann worüber statt?
  • Welche Tools werden genutzt? Brauchen auch die Präsenzstudierenden vor Ort Laptop oder Tablet?
  • Wie sehen die „Spielregeln“ aus? (z.B. bei eigenen Wortbeiträgen Nutzung von Mikrofon und Kamera für die Online-Studierenden?)

Das Szenario sollte im Vorfeld unter Beachtung der räumlichen Gegebenheiten (Verfügbarkeit von LAN-Anschlüssen bzw. WLAN-Stabilität, Mikrofonausstattung etc.) geprobt werden.

Versuchen Sie einen Plan B parat zu haben, um Ausfälle der Internetverbindung oder andere technische Störungen kompensieren zu können (z.B. Aufzeichnung der Lehrveranstaltung; Selbstlernmaterialien; eine Assistenz, die Sie auf Störungen in der Übertragung aufmerksam macht und im Bedarfsfall unterstützen kann)

Es ist sehr herausfordernd die vor Ort anwesenden Studierenden und die online teilnehmenden Studierenden gleichzeitig im Blick zu behalten. Eine Assistenz ist daher empfehlenswert!

Je komplexer das technische Setting vor Ort im Raum ist umso empfehlenswerter ist auch hierbei eine Unterstützung zu haben (entweder eine weitere studentische Hilfskraft oder ggf. kann die mit betreuende Assistenz dies noch übernehmen).

Zumindest für die ersten Male bis eine gewisse Routine eintritt, sollte in jedem Fall eine Unterstützung eingeplant sein!

Tipps konkret für Szenario A

Neben den Details zur technischen Umsetzung von Szenario A können auch folgende Überlegungen hilfreich sein.

  • Der „Fragenkanal“ der online-teilnehmenden Studierenden darf nicht vergessen werden!
  • Entweder die Lehrperson hat den Chat nebenbei selbst mit im Blick oder es gibt vor Ort eine Assistenz dafür, die aufgekommene Fragen aus dem Chat stellt.
  • Fragen sollten nicht textlich im Chat beantwortet werden, sondern sprachlich durch die Lehrperson, damit ALLE Studierenden die Fragen sowie die zugehörige Antwort hören können (es sei denn, es handelt sich um technisch-organisatorische Fragen, die eindeutig nur für die online-teilnehmenden Studierenden relevant sind).
  • Kommen vor Ort Fragen/ Wortbeiträge, so sollte die Lehrperson dies kurz vorher verbal kund tun („Jetzt kommt eine Frage…“ o.ä.), andernfalls wundern sich die Online-Teilnehmenden über plötzliche Sprechpausen der Lehrperson.
    Genereller Tipp: Alles, was vor Ort passiert, sollte idealerweise von der Lehrperson kommentiert werden. Es sei denn, es gibt eine zweite Raumkamera (aus rechtlicher Sicht idealerweise hinten im Raum aufgestellt), über welche die Online-Teilnehmenden das Geschehen vor Ort mitverfolgen können.

Empfehlung: Bauen Sie bewusst Fragenslots ein

In diesen Slots können Sie die bis dahin im Chat aufgekommenen Fragen beantworten sowie die vor Ort anwesenden Studierenden können in dieser Zeit ihre Fragen stellen.

Wichtig ist vorher klar an die Studierenden zu kommunizieren, wie Sie dies handhaben wollen? (Schauen Sie nur während der Slots in den Chat und berücksichtigen Meldungen vor Ort? Wie wären „Notfallmeldungen“ zwischendrin möglich?)

Positive Nebeneffekte:

  • Es können lernförderliche Pausen zum „inneren Sammeln“/ „gedanklichen Nachhängen“ für die Studierenden entstehen während Sie kurz die Fragen im Chat sichten (wenn Ihnen keine Assistenz zur Verfügung steht).
  • Ihre Lehrveranstaltung wird stärker strukturiert, was wiederum der Aufmerksamkeit sowie Orientierung seitens der Studierenden dienlich ist.
  • Für Sie wird die Handhabung vereinfacht: Sie können sich in den Input-Phasen dazwischen ganz auf Ihre Präsentation konzentrieren. Während der Fragenslots könnten Sie die Webkonferenzansicht (inkl. Chat & ggf. Videokacheln) auf den Beamer legen und sich auch gezielt darauf konzentrieren alle Wortbeiträge/ Fragen nochmal sprachlich zu wiederholen.

Für die Online-Teilnehmenden

  • Wenn Sie mehrere Videoquellen nutzen (z.B. Kamerabild Tafel, weiteres Referentenvideo, zusätzliche Raum-Kamera) oder zwischen Tafelanschrieben und Folienpräsentationen wechseln:
    • Geben Sie den Videoquellen in Zoom eine ensprechende Beschriftung (z.B. „Raumkamera“ und nicht Max Mustermann).
    • Stellen Sie die versch. Videoquellen vor, was über diese gezeigt werden soll.
    • Zeigen Sie Ihren Studierenden wie in Zoom ein Videobild gepinnt werden kann um es in der Großansicht zu sehen.
    • Kommentieren Sie die Wechsel und lenken damit den Fokus auf die gerade relevante Videoquelle (z.B. „Jetzt wechsle ich an die Tafel und Sie können sich das Tafelbild wieder groß einstellen.“)
    • Üben Sie dies anfangs mit Ihren Studierenden kurz ein.
  • Kommunizieren Sie klar wie Sie mit dem Chat in der Webkonferenz umgehen (Wir dieser von Ihnen oder einer Assistenz die ganze Zeit mitverfolgt oder nur in bestimmten Zeitslots? Können/ Müssen Fragen per Chat gestellt werden?)

Für die vor Ort Teilnehmenden

  • Sobald neben dem Referentenlaptop, über den der Ton in die Webkonferenz übertragen wird, weitere Endgeräte vor Ort im Raum sind, die auch in das Zoom-Meeting eingeloggt sind, so ist darauf zu achten, dass diese NICHT mit dem Computer-Audio verbunden sind! (Entweder beim Eintritt in das Zoom-Meeting das Computer-Audio gar nicht erst verbinden oder später beim Mikrofon-Button die Einstellung wählen „Computer-Audio verlassen“.) Andernfalls können sehr unangenehme Störgeräusche (so genannte „Rückkopplungen“) entstehen.
  • Kommunizieren Sie klar, wie Sie vor Ort mit Kamera und Mikrofon umgehen wollen. (Planen Sie, dass auch die vor Ort Anwesenden per Ton und gegebenenfalls auch Videobild online übertragen werden? usw.)
  • Die vielfältige Nutzung von Live-Abstimmsystemen bieten eine gute Aktivierungsmöglichkeit für ALLE.
  • Je mehr Interaktionsmöglichkeiten genutzt werden und hierfür ein technisch aufwendigeres Setting notwendig wird (z.B. weitere Mikrofone, weitere Online-Tools), desto fließender ist der Übergang zu Szenario B .

Beispiel für eine interaktivere, aber auch aufwendigere Gestaltung:

Kleingruppenarbeitsphasen im Rahmen der Methoden Think-Pair-Share (wird in neuem Tab geöffnet) oder Peer Instruction einbauen

  • Die Kleingruppen können Sie gleichzeitig online per Breakout Räume im Webkonferenzsystem organisieren und vor Ort ganz klassisch durch Zusammenschluss der nebeneinander sitzenden Personen. Hierfür ist eine Assistenz empfehlenswert, die sich um die Online-Teilnehmenden und die Verwaltung der Breakout Räume kümmert. Die Lehrperson kümmert sich um die Studierenden vor Ort.
  • Für eine ggf. anschließende Konsolidierung im Plenum sollte für die Wortbeiträge der Kleingruppen vor Ort mindestens ein weiteres Mikrofon zur Verfügung stehen.
  • Idealerweise können sich die Vor Ort- und Online-teilnehmenden Studierenden in der Plenumsphase gegenseitig sehen. Hierfür müssen die Studierenden vor Ort per Beamer die Video-Kacheln der Online-Teilnehmenden im Webkonferenzsystem sehen können und die Online-teilnehmenden Studierenden müssen ein Videobild des ganzen Raumes sehen können. Siehe Hinweise zur Handhabung unterschiedlich komplexer technischer Settings bei Szenario A
  • Soll eine Ergebnissicherung der Kleingruppenarbeit z.B. im Etherpad erfolgen, so müsste jede Kleingruppe vor Ort mindestens auf einen Laptop zugreifen können.
    Achtung: Wenn diese weiteren Laptops auch in die Webkonferenz eingeloggt sind, darf das Computer-Audio von diesen nicht verbunden sein! Es kann sonst zu unangenehmen Störgeräuschen kommen (so genannte „Rückkopplungseffekte“).

Tipps konkret für Szenario B

Neben den Details zur technischen Umsetzung von Szenario B können auch folgende Überlegungen hilfreich sein.

Es sollten keine Lernaktivitäten vor Ort in Präsenz durchgeführt werden, bei denen die Online-Teilnehmenden nicht partizipieren können.

  • Passen Sie hierfür Methoden aus der klassischen Präsenzlehre oder der reinen Online-Lehre ein wenig an.
  • Nutzen Sie dafür ggf. Online Tools, beispielsweise für Live-Abstimmungen oder für kooperative Zusammenarbeit (z.B. Etherpad , TaskCards bzw. Padlet ), sofern den vor Ort anwesenden Studierenden entsprechende Endgeräte zur Verfügung stehen.

Beispiele für Methodenanpassungen mit Hilfe von Online-Tools:

  • Bisher: Einordnungsaufgaben, die Sie in einer reinen Online-Veranstaltung vlt. einfach so vorgenommen haben, dass die Studierenden mit Hilfe der Kommentieren-Funktion ein Punkt/ Sternchen etc. auf ein vorbereitetes Raster o.ä. gesetzt haben. (In der reinen Präsenzlehre würde man dies analog an der Tafel/ am Whiteboard genauso machen.)
    Alternative für Hybrid: Nutzen Sie Live-Abstimmungstools, z.B.
    • Mentimeter : die Fragetypen „Scales“, „Ranking“, „2x2 Grid“ im Live-Abstimmungstool
    • Particify : die Fragetpyen „Sortierung“, „Priorisierung“ oder mit „Likert-Skalen
  • Bisher: Think Pair Share, das Sie im klassischen Setting vlt so vorgenommen haben, dass Sie eine Frage präsentiert haben, die Studierenden sollten sich hierzu Gedanken machen, dann mit den Sitznachbarn kurz darüber austauschen und dann haben Sie gemeinsam im Plenum z.B. auf einem Flipchart ihre Ideen und Gedanken zusammen getragen.
    (In der reinen Online-Lehrveranstaltung haben Sie dies sicherlich mit Hilfe von Breakout Räumen gelöst und einem digitalen Whiteboard entweder innerhalb von Zoom oder über ein Online-Tool, wie z.B. Etherpad)
    • Mix-Variante für Hybrid: Die vor Ort anwesenden Studierenden tauschen sich in der Pair-Phase mit ihren nebenan sitzenden Personen aus und die Online-Studierenden gehen währenddessen in Breakout Räume. In der Share-Phase nutzen Sie entweder ein Online-Tool wie z.B. Etherpad oder vor Ort ein Flipchart, auf das eine Kamera gerichtet ist.
  • Bisher: Diskussionen im Fishbowl, die in einem klassischen Präsenzsetting durch einen Innen- und einen Außensitzkreis gut machbar sind, in einem reinen Online-Setting aber schwer durchführbar.
    • Variante für Hybrid: Die Präsenzstudierenden bilden den diskutierenden Innenkreis. Die Online-Teilnehmenden beobachten/ dokumentieren „von außen“ und bringen sich bei Bedarf per „Buzzer“ (z.B. Cosmobuzz) in die Diskussionsrunde mit ein. Im Nachgang schildern sie ihre Beobachtungen.
  • Chat, Handzeichen-Funktion, einfach rein sprechen? – Sprechen Sie vorher miteinander ab wie es für Sie am besten handhabbar ist, dass sich die Online-Teilnehmenden sowie die vor Ort Teilnehmenden einbringen.
  • Neben einer Assistenz, die Ihnen technisch vor Ort hilft, kann auch eine Co-Moderation unter den Online-Teilnehmenden hilfreich sein, die Sie gezielt unterbricht und auf Handzeichen, Fragen im Chat etc. von den Online-Teilnehmenden aufmerksam macht.
  • Versuchen Sie zum Einschalten der Webcams zu motivieren. Vor allem in den interaktiven Phasen oder der Kleingruppenarbeit. Machen Sie deutlich, dass das Zusammenspiel der vor Ort anwesenden Präsenzgruppe und der online teilnehmenden Gruppe so viel besser funktioniert.
  • Sprechen Sie die online zugeschaltete Gruppe direkt an. Positionieren Sie hierzu die Kamera am besten auf Ihrer Sichtachse zum bzw. neben dem Beamerbild.
  • Wenn möglich: Nehmen Sie die Raumgestaltung (Positionierung der Tische und Stühle) sowie die Positionierung der Kamera(s) so vor, dass für die Online-Teilnehmenden alles im Raum vor Ort gut sichtbar ist.

Das Zugehörigkeitsgefühl

der Online-Teilnehmenden und vor Ort Anwesenden zueinander verbessert sich,

  • wenn die vor Ort Anwesenden die ganze Zeit die Online-Teilnehmenden auf einem Beamer sehen können (wird zur Herausforderung, wenn nur ein Beamer zur Verfügung steht und Sie eine Präsentation oder andere Bildschirmanwendungen zeigen wollen – siehe Anleitung Hybrides Setting: Präsentation & Video-Kacheln am Beamer zeigen (wird in neuem Tab geöffnet) )
  • und wenn die Online-Teilnehmenden die ganze Zeit ein Videobild mit allen vor Ort Anwesenden sehen können.
    • Um dies zu ermöglichen, nutzen Sie eine Zweitkamera, wenn Sie bestimmte Dinge im Raum oder Details (z.B. Flipchart, Geräte) zeigen wollen.
    • Oder moderieren Sie den Wechsel der Kameraperspektiven.

Generelle Herausforderung

wird sein sich wiederum nicht zu sehr auf die Online-Gruppe zu konzentrieren und eine Balance in der Zuwendung zur Online- und zur vor Ort anwesenden Präsenzgruppe zu finden.

Sie würden sonst quasi zwischen Online- und Vor-Ort-Teilnehmenden sitzen.

Auf diese Weise hätten Sie immer eine der beiden Gruppen im Rücken, was ungünstig wäre. Um alle Studierenden anzusprechen wäre es besser, wenn auch alle Studierenden in Ihrem Blickfeld sind.

Denn:

  • Wird vor Ort z.B. das Tisch-Konferenzsystem „Logitech Group“ genutzt, so sind jegliche Nebengeräuse, wie Stühle rücken, Glas abstellen, Tuschelei untereinander etc., für die Online-Teilnehmenden gut hörbar und auf Dauer sehr anstrengend.
  • Für Online-Teilnehmende ist es oftmals schwieriger zu Wort zu kommen/ bestehende Gespräche vor Ort zu unterbrechen.

Getrennt:

Vor Ort anwesende Präsenzstudierende bilden eine oder mehrere Gruppen vor Ort, Online-Studierende gehen in Breakout Räume

  • Am einfachsten ist, wenn alle Gruppen ihre Arbeitsergebnisse mit Hilfe eines Online-Tools digital dokumentieren.
    • Voraussetzung: Vor Ort anwesende Präsenzstudierende haben in ihrer jeweiligen Kleingruppe Laptop oder Tablet zur Verfügung
  • Ansonsten müssen in der Nachbesprechung ggf. über eine Zweitkamera die Arbeitsergebnisse der vor Ort anwesenden Präsenzstudierenden für die Online-Teilnehmenden sichtbar gemacht werden (z.B. Kamera auf Flipchart) sowie über den Beamer die digital dokumentierten Arbeitsergebnisse der Online-Teilnehmenden für die vor Ort anwesenden Präsenzstudierenden sichtbar gemacht werden (z.B. Etherpad zeigen).

Gemischt:

Vor Ort anwesende Präsenz- und Online-Studierende bilden gemeinsam Gruppen und „treffen sich“ in Breakout Räumen

  • Voraussetzung: Die vor Ort anwesenden Präsenzstudierenden (zumindest 1 Person pro Gruppe) haben Laptop/ Tablet mit Mikrofon und Webcam zur Verfügung sowie die Möglichkeit in einen anderen Raum zu gehen. Andernfalls besteht die Gefahr von Rückkopplungen (sehr unangenehme Störgeräusche), wenn mehrere Endgeräte in einem Raum mit aktivem Audio in die Webkonferenz eingeloggt sind.
  • Überlegen Sie im Vorfeld, wie Sie die Gruppeneinteilung durchführen wollen.
  • Wenn sich auch die Präsenteilnehmenden in die Webkonferenz einloggen, könnte man alle Teilnehmenden bitten im Webkonferenzsystem zu ihrem Namen ein kleines Kürzel zu schreiben, wie z.B. (O) / (P), um kenntlich zu machen, wer Online und wer vor Ort in Präsenz teilnimmt.
  • Arbeitsergebnisse sollten mit Hilfe eines Online-Tools digital dokumentiert werden.
  • Die Kleingruppen sollen sich eine*n Sprecher*in für die Nachbesprechung bestimmen.

Weitere Empfehlungen:

  • Machen Sie sich genaue Überlegungen zum Ablauf und kommunizieren Sie diesen klar an die Studierenden
  • Idealerweise haben Sie eine Co-Moderation unter den Online-Teilnehmenden, die Sie unterstützt
  • Überlegen Sie wie der Arbeitsauftrag für alle gut sichtbar bleibt (ggf. hierfür auch ein Online-Tool oder die Lernplattform nutzen)

In diesem interaktiven Setting ist es insbesondere für die Online-Teilnehmenden sehr anstrengend dem Vor-Ort-Geschehen aufmerksam zu folgen (z.B. alles Gesagte gut verstehen zu können). Auch für Sie als Lehrperson ist es eine große Herausforderung, weil sie an viele Details denken müssen.

Planen Sie deshalb Ihnen und Ihren Studierenden zuliebe mehr Pausen!

Beenden Sie nicht gleich das Webkonferenzmeeting wenn die Veranstaltung vorbei ist. Sondern lassen Sie es inkl. der Kamera mit der Gesamtraumperspektive noch laufen bis alle vor Ort Teilnehmenden den Raum verlassen haben.

Sie vermeiden damit bei den Online-Teilnehmenden das Gefühl „ausgesperrt“ zu werden.

Foto: Schreibtisch mit Monitor, auf dem eine Person zu sehen ist, die auf eine Black Box schaut
Bild: Original: Serpstat | Quelle

Interaktion in der Online-Lehre fördern

Um beim Einsatz von Online-Meetings keine „Black Box“ am anderen Ende zu haben, geben wir, insbesondere für die Gestaltung der reinen Online-Lehre, ein paar Ideenanregungen wie Sie die Interaktion fördern können.

Mehr erfahren