Moodle-Kurse barrierefrei gestalten
Um deren Inhalte für alle Lernenden zugänglich zu machen
Eine möglichst barrierefreie Nutzung von Moodle wird dann möglich, wenn nicht nur das Moodle-System selbst barrierefrei gestaltet ist, sondern auch die Moodle-Kurse und die darin befindlichen Materialien.
Die Lernplattform Moodle als webbasiertes technisches System erfüllt Standards der Barrierefreiheit. Inwieweit ein Moodle-Kurs jedoch auch inhaltlich barrierefrei gestaltet ist, obliegt den Kursgestalter*innen. Hierfür bietet Moodle diverse unterstützende Funktionen.
Für eine möglichst barrierefreie Gestaltung eines Moodle-Kurses können Sie sich an den allgemeinen Gestaltungshinweisen für barrierefreie digitale Materialien orientieren, wie sie beispielsweise aufgeführt sind bei . – Die Hinweise betreffen beispielsweise den Einsatz von Überschriften oder Verlinkungen und sie sind hilfreich sowohl für die Materialien, die im Kurs bereitgestellt werden, sowie für die Kursgestaltung selbst. Word-Dokumente barrierefrei erstellen
Funktionen in Moodle für Digitale Barrierefreiheit:
Moodle unterstützt Sie im Hinblick auf eine barrierefreie Gestaltung folgendermaßen.
- Genauso wie Word oder PowerPoint bietet auch der Texteditor in Moodle Formatvorlagen für Überschriften, Absätze, Tabellen. Nutzen Sie diese damit Screen-Reader diese entsprechend auslesen können.
- Nutzen Sie für die Darstellung von Formeln den Gleichungseditor, der sich auch im Texteditor befindet, statt die Formel als Bild darzustellen.
- Text- und Medieninhalte, die Sie innerhalb des Kurses erstellen, können Sie mit dem „Tester zur Barrierefreiheit“ im Texteditor checken.
Tipp: Immer wenn Sie den Texteditor nutzen, lassen Sie den Check über den gerade im Editor erstellten Inhalt laufen. - Wenn Sie Bilder im Kurs hochladen/ einbetten, erscheint im Upload-Menü die Funktion um Alternativtext (eine „Beschreibung“) für das Bild zu hinterlegen (siehe auch
). Nutzen Sie diese oder markieren Sie, dass das Bild nur rein dekorativen Zwecken dient. Dann wird es vom Screen-Reader nicht vorgelesen. Bildinhalte mit Alternativtexten versehen
Tipp: Die Bildeigenschaften können auch jederzeit später angepasst werden.
Screenshots zu den genannten Funktionen:
Gestaltungsaspekte in Moodle für Digitale Barrierefreiheit:
Neben den obig genannten funktionalen Einstellungen sorgen Sie auch durch die Einhaltung grundlegender Gestaltungsaspekte für digitale Barrierefreiheit, die im Übrigen für alle Lernenden in Ihrem Kurs hilfreich sind:
- Eine klare, übersichtliche, konsistente Kursstruktur, welche eine gute Orientierung unterstützt
- Eindeutige „sprechende“ Bezeichnungen für Materialien, Aktivitäten, Verlinkungen, die schnell klarmachen, was sie beinhalten
- Eine überblickbietende Einführung in Ziele, Aufbau, Inhalte und Struktur des Kurses sowie wichtige organisatorische Hinweise und Ansprechpersonen
- Orientierende Angaben für Aktivitäten bzw. die Bearbeitung von Materialien zu
- Umfang,
- Zeitaufwand,
- Deadlines,
- was ist verpflichtend/ prüfungsrelevant/ weiterführend/ zusätzlich/ Bonus
- Klare, eindeutig erkennbare Arbeitsaufträge (nicht „versteckt“ in längeren Texten)
- Dokumente bevorzugt im Originalformat (z.B. docx, pptx) statt als PDF zur Verfügung stellen
Halten Sie darüber hinaus bei Ihren Lernmaterialien, die Sie im Moodle-Kurs zur Verfügung stellen, das Mehr-Sinne-Prinzip im Blick. Das heißt ganz praktisch:
- Stellen Sie bei Audiodateien/ Podcasts auch ein Text-Transkript zur Verfügung
- Stellen Sie bei folienbasierten Vorlesungsaufzeichnungen zusätzlich die Folien zur Verfügung
- Richten Sie bei Videos Untertitel ein, welche sich die Lernenden im Videoplayer selbst ein- oder ausblenden können.
Erfahren Sie mehr dazu wie Sie mit wenig Aufwand können. (Also Videos, die auf der Videoplattform Panopto liegen und durch die Untertitel für Panopto-Videos erstellen einfach in einen Moodle-Kurs eingebunden werden können). Panopto-Moodle-Kopplung
Weitere Tipps:
- Nutzen Sie die Voraussetzungseinstellungen in Moodle um beeinträchtigten Studierenden mit Nachteilsausgleich bestimmte Materialien früher zur Verfügung zu stellen, da diese gegebenenfalls mehr Zeit zur Vorbereitung benötigen.
- Nutzen Sie die Feedback-Aktivität am Kursanfang um anonym abzufragen, ob und welche Beeinträchtigungen Ihre Studierenden haben. Dementsprechend können Sie im weiteren Verlauf darauf eingehen und dies in Ihrer Lehre berücksichtigen.
Leseempfehlungen zum Thema:
- Einen guten prägnanten Überblick bietet der (wird in neuem Tab geöffnet) von der Universität Duisburg-Essen (einfach als Gast einloggen). Moodle-Kurs „Gestaltung von barrierearmen Moodle-Kursräumen“
- Falls Sie interaktive Lerninhalte mit Hilfe von H5P-Elementen in Ihren Kurs eingebunden haben, ist auch die (wird in neuem Tab geöffnet) von Barriefreiheit.nrw hilfreich. Kurzbewertung von H5P-Elementen
- von Christin Stormer aus dem Projekt Checkliste zur Erstellung eines möglichst barrierefreien Moodle-Kurses (wird in neuem Tab geöffnet) (Lizenz: SHUFFLE – Hochschulinitiative digitale Barrierefreiheit für Alle (wird in neuem Tab geöffnet)) CC BY 4.0
Der (wird in neuem Tab geöffnet) auf der OpenMoodle-Plattform der Universität Bielefeld bietet ebenfalls einen sehr guten Einstieg zum Thema. U.a. findet man dort: Kurs „Moodle-Kurse barrierefrei gestalten“
- Ergebnisse aus einer Online-Befragung zu Schwierigkeiten der Studierenden mit Moodle
- Welche Fehler werden häufig gemacht?
- Checkliste & Umsetzungshilfe für einen barrierefreien Moodle-Kurs
- Beurteilung einzelner H5P-Elemente im Hinblick auf Barrierefreiheit
Der Kurs ist ebenfalls im Rahmen des SHUFFLE-Verbundprojekts entstanden. Er ist offen zugänglich. Um die Checklisten interaktiv nutzen zu können, muss man sich selbst einen Account erstellen und kann sich in den Kurs einschreiben.